Hohe Mieten überall?

Jeder fragt sich, ob Mieten generell in Deutschland so teuer sind. Das Beschweren über immer steigende Mietpreise in Deutschlands Städten nimmt weiter zu. Ist kaum noch bezahlbarer Wohnraum zu finden? Gibt es noch die Städte zum günstigen Wohnen? Welche sind die teuersten und günstigsten? Man kann auf Rentola nach Mietobjekten suchen, um den Markt zu definieren.

Das die allerhöchsten Mietpreise in München genommen werden, weiß ganz Deutschland. Das liegt an einem hohen Zuzug in Deutschlands drittgrößte Stadt. Das Ganze wird allerdings durch Deutschlands höchstes Lohnniveau ausgeglichen. Die zweit- und dritthöchsten Mieten in Frankfurt und Stuttgart sind durch die vorherrschenden Wirtschaftszweige Banking und Automobil begründet und werden ebenfalls durch gutes Lohnniveau etwas abgefangen. Hamburg auf 4. Position kann sich durch hervorragende Wasserlagen, die höchste Anzahl an Millionären und eine florierende Import- und Exportwirtschaft ebenfalls hohe Mietpreise leisten. Unter dieser Spitzengruppe kommen Städte wie Köln, Düsseldorf und Berlin. Ist die Hauptstadt auf Grund neuer Start-ups und Hippster Zuzug aus aller Welt nicht mehr so günstig wie früher, ist es bei der vierten Millionenstadt Köln ein Mix aus Medien, Sport und Hochschulen, die die Stadt attraktiv für Neuankömmlinge machen. Düsseldorf mit Deutschlands teuerster Einkaufsstraße und als einzige schuldenfreie Stadt in NRW war schon immer ein Schicki-Micki-Standort.

Auch in kleinen Städten hohe Mieten

Nun kommen außerhalb dieser bekannten Metropolen aber auch kleinere Städte in neue Mietdimensionen.

Warum zahlt man in Städten wie Tübingen oder Göttingen oft mehr als in deutlich größeren Städten?
Das hat hier mit den großen und bekannten Universitäten zu tun. Durch hohe Fluktuation an Studenten gibt es viele Einzüge und Auszüge. Dies ist ein Mehraufwand, den Vermieter sich gerne gut bezahlen lassen. Jeder Vermieter hat lieber den langfristigen Mieter. Zudem sind Studenten seltenst die Eigenheimerwerber. Daher werden hier vermehrt Mietwohnungen gesucht. So viel gibt es aber nicht in der Stadt und die Preise steigen. In Tübingen ist fast jede 4. Person ein Student.

Schon Städte die einen Anteil von weit über 10-15% Studenten an der Gesamtbevölkerung haben kennen dieses Problem. In Städten wie Münster, Bamberg, Flensburg, Würzburg, Heidelberg oder Erlangen sind ähnliche Probleme wie aus Tübingen und Göttingen bekannt.

Wo kann man überhaupt noch günstig leben?

Als sehr günstig gelten die Ostdeutschen Städte. Nur die Metropolen Leipzig und Dresden haben ähnliches Preisniveau wie der Rest des Landes. In Städten wie Jena, Magdeburg, Chemnitz, Erfurt und Halle gibt es günstige Mieten, gute Universitäten und zum Teil noch tolle Altstädte. Selbst an der schönen Ostsee in Rostock oder auch Greifswald oder Stralsund lebt es sich günstig. Im westdeutschen Teil der Ostsee gilt Kiel als Stadt mit sehr niedrigen Lebensunterhaltskosten. Die Lebensqualität an der Förde ist hingegen hoch.

Im Westen von Deutschland gibt es mit dem Ruhrgebiet auch noch eine spannende Gegen mit niedrigen Mietpreisen. Gelsenkeichen gilt als günstigste Stadt Westdeutschlands. Und auch wenn es hier selbst nicht so viel gibt, was begeistert, ist die Nähe zu 50 anderen Großstädten sowie nach Holland etwas, was wohl weltweit einmalig ist. Nur etwas teurer, dafür mit mehr Kultur ist der Nachbar Bochum und Essen ist als Einkaufsstadt bekannt. In Essen muss man sehr stark in Nord und Süd teilen. Während der Norden sehr günstig ist, sind im Süden an den Seen die Mietpreise wieder höher.

Daneben sind die ostfriesischen Regionen und die Eifel und Pfalz als wirtschaftsschwachere Regionen noch sehr erschwinglich. Städte wie Wilhemshaven, Kaiserslautern, Trier, Saarbrücken, Emden, Meppen und Oldenburg sind aber keinesfalls hässlich und die umliegende Landschaft ist ebenfalls schön.

Als letztes gibt es noch die Kategorie der Städte, die etwas Wirtschaft, oft Außenwerke der VW Gruppe wie Hannover, Braunschweig, Bremen haben und dazu gute Universitäten. Diese Städte liegen preislich unter den ganz teuren, jedoch deutlich über Städten in Ostdeutschland und im Ruhrgebiet. Oftmals gelten solche Städte, wie Hannover in Rankings als „langweiligste Großstadt“. Wahrscheinlich wird das nur von Bielefeld übertroffen. In Bremen gibt es eine gewisse Clankriminalität, aber auch die Nähe zum Meer. Wer ansonsten Großstädte im ähnlichen Preisrahmen sucht, die aber etwas schöner und aufregender sind, würde vielleicht eher auf Regensburg, Augsburg und Ulm im Süden oder Lübeck mit Norddeutschlands schönster Altstadt im Norden treffen. In der Mitte wird Kassel oft unterschätzt und bietet mehr als man denkt. Auch Fulda ist schön. Richtung Franken muss man unbedingt immer Nürnberg als besonders großartige Stadt nennen.